Im Laufe der ersten Lebensjahre lernen Kinder Schritt für Schritt, Vertrauen zu fassen und sich für kurze Zeit von ihrer Familie zu lösen. Mit wachsender Neugier entdecken sie die Welt um sich herum und möchten neue Erfahrungen machen. Spielgruppen und Kinderkrippen bieten dafür wertvolle Möglichkeiten zum Ausprobieren, Spielen und gemeinsamen Lernen.

Der Eintritt in den Kindergarten im Alter von etwa vier bis fünf Jahren ist dann ein weiterer, spannender Entwicklungsschritt. Nun ist das Kind bereit, jeden Vormittag in einer grösseren Gruppe von rund 18 bis 25 gleichaltrigen und etwas älteren Kindern Zeit zu verbringen. Unter der liebevollen Begleitung der Kindergartenlehrperson sammelt es vielfältige Erfahrungen, die seine Entwicklung weiter fördern und begleiten.

Die Angebote und Lerninhalte im Kindergarten orientieren sich an den altersgerechten Entwicklungsschritten der Kinder und sind im kantonalen Lehrplan festgehalten (mehr Informationen unter: www.vsa.zh.ch.

Im Laufe des fünften Lebensjahres entwickeln die meisten Kinder die körperlichen, sozialen, emotionalen und geistigen Fähigkeiten, die sie brauchen, um neugierig, offen und bereit für die spannenden Erfahrungen im Kindergarten zu sein. Sie möchten entdecken, ausprobieren und lernen, wie man in einer grösseren Gemeinschaft miteinander spielt, arbeitet und lacht.
Bereits zuhause können Sie Ihr Kind optimal auf den Kindergarten vorbereiten. 40 Kurzfilme unter www.kinder-4.ch zeigen Beispiele, wie der Familienalltag für jedes Kind ein ausgezeichneter Lernort sein kann.

Im Kindergarten begegnen die Kinder vielen neuen Situationen – beim freien Spielen und Gestalten genauso wie in den gemeinsamen Runden «im Kreis». Wichtig ist dabei, dass das Kind aufmerksam, interessiert und mit allen Sinnen dabei ist, damit es von den vielfältigen Angeboten profitieren kann. Erste Deutschkenntnisse helfen dabei, sich im neuen Umfeld gut zurechtzufinden und sich mitzuteilen.

Damit ein Kind den Kindergartenalltag mit Freude und Energie erleben kann, braucht es gewisse Grundlagen, die ihm helfen, den Tag gut zu meistern:

🌞 Ausgeschlafen und bereit für den Tag
Ein ausgeschlafenes Kind startet wach und neugierig in den Morgen. Ein erholsamer Nachtschlaf von etwa 10 bis 12 Stunden gibt ihm die Kraft, aufmerksam am Kindergartenleben teilzunehmen.

🥣 Ein gutes Frühstück zum Krafttanken
Ein gesundes, kindgerechtes Frühstück sorgt dafür, dass das Kind gestärkt in den Tag gehen kann. Schoppennahrung braucht es in diesem Alter nicht mehr.

🚶‍♀️ Den Kindergartenweg schaffen
Viele Kinder können den Weg zum Kindergarten bereits selbstständig oder anfangs noch in Begleitung zu Fuss bewältigen – ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit!

💪 Den Vormittag gut durchhalten
Das Kind hat genug Ausdauer, um den ganzen Kindergartenmorgen aktiv mitzuerleben – beim Spielen, Lernen, Basteln und Bewegen.

🍎 Selbstständig beim Znüni
Es kann den mitgebrachten Znüni alleine auspacken, essen und trinken – das stärkt Selbstvertrauen und Unabhängigkeit.

🚽 Selbständig aufs WC gehen
Das Kind spürt, wann es auf die Toilette muss, und kann mit kleinen Hilfen (z. B. beim Hosenknopf) selbst aufs WC gehen. Windeln braucht es keine mehr.

🎨 Geschicklich und selbständig im Alltag
Ob rennen, hüpfen, Treppen steigen, malen, Hände waschen, Nase putzen, Kleider oder Schuhe anziehen – das Kind kann vieles schon alleine oder mit ein wenig Unterstützung. Auch Reissverschlüsse und Knöpfe werden zunehmend sicherer gehandhabt.

Soziale und emotionale Entwicklung – gemeinsam wachsen und dazugehören
Im Kindergarten lernt das Kind, immer mehr seinen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Dazu gehören viele kleine, aber wichtige Schritte, die ihm helfen, sich sicher, verstanden und wohl zu fühlen:

🌸 Loslassen und Vertrauen haben
Das Kind kann sich für den Kindergartenmorgen von seinen Eltern oder anderen Bezugspersonen lösen und fühlt sich auch ohne sie in der Gruppe geborgen. Einen Nuggi braucht es nun nicht mehr.

🗣️ Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken
Es versucht, seine Empfindungen und Wünsche so zu zeigen oder zu sagen, dass andere es verstehen können – manchmal mit Worten, manchmal mit Gesten oder Blicken.

🤝 Gemeinsam mit anderen
Das Kind bemüht sich, freundlich Kontakt zu anderen Kindern und zur Lehrperson aufzunehmen und Teil der Gemeinschaft zu sein.

🎲 Regeln verstehen und einhalten
Im Spiel und im Alltag versteht das Kind einfache Regeln und bemüht sich, diese einzuhalten – auch wenn das nicht immer auf Anhieb gelingt.

💬 Rücksicht nehmen und Konflikte lösen
Es lernt, auf andere zu achten, sich in sie hineinzuversetzen und kleine Streitigkeiten friedlich zu lösen.

🌈 Mut zum Weitermachen
Wenn etwas einmal nicht gelingt, traut sich das Kind, einen neuen Versuch zu starten – es wächst an seinen Erfahrungen.

💞 Trost annehmen können
Und wenn es traurig oder enttäuscht ist, lässt es sich trösten und findet wieder neuen Mut.

Kinder im Kindergartenalter entdecken die Welt mit offenen Augen und grosser Neugier. Sie möchten Neues ausprobieren, Erfahrungen sammeln und freuen sich, wenn ihnen etwas gelingt.

🔍 Interesse und Freude am Entdecken
Das Kind ist neugierig auf Unbekanntes und lässt sich gerne auf neue Spiele, Aktivitäten und Ideen ein. Über kleine Erfolge freut es sich sichtbar – sie stärken sein Selbstvertrauen.

🎨 Beobachten und Mitmachen
Es kann beobachten, wie etwas gemacht wird, und einfache Anleitungen – etwa bei Bewegungsspielen, beim Basteln oder Malen – verstehen und umsetzen.

🗣️ Zuhören und sich mitteilen
Das Kind hört aufmerksam zu und kann Erzähltes, zumindest in seiner Familiensprache, in eigenen Worten und einfachen Mehrwortsätzen wiedergeben.

🪄 Verstehen und Umsetzen
Einfache Aufträge versteht das Kind und führt sie selbstständig aus – ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstvertrauen und Eigenverantwortung.

🕰️ Aufmerksamkeit und Ausdauer
Es zeigt bereits eine gute Portion Geduld: Mehrmals am Tag kann es für etwa fünf bis zehn Minuten aufmerksam zuhören, zuschauen oder stillsitzen, wenn die Lehrperson etwas erklärt oder erzählt.

🎲 Dranbleiben beim Spielen und Lernen
Das Kind kann bei einer Tätigkeit oder einem Spiel verweilen, auch einmal warten oder etwas aushalten – und zeigt dabei Beharrlichkeit und Freude am Dabeibleiben.

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und entwickelt sich auf seine ganz eigene Weise – und das ist gut so. Manche Kinder sind mit vier Jahren schon bereit für den Kindergarten, andere brauchen noch etwas mehr Zeit, um diesen Schritt sicher und mit Freude zu gehen.

Wenn ein Kind noch nicht ganz so weit ist und sich abzeichnet, dass der Kindergartenstart schwierig sein könnte, kann die Schulpflege den Eintritt um ein Jahr verschieben. So erhält das Kind die Zeit, die es braucht, um in seinem eigenen Rhythmus weiterzuwachsen.

Wenn Eltern unsicher sind, ob ihr Kind schon bereit für den Kindergarten ist, können sie sich an Fachpersonen wenden – zum Beispiel an die Familienberatung, die Kinderärztin, eine Kindergartenlehrperson, die Schulleitung oder die Leitung der Krippe bzw. Spielgruppe. Sie können gemeinsam einschätzen, was dem Kind gerade guttut.

In jedem Fall will eine Verschiebung des Kindergarteneintritts gut überlegt sein. Sie macht dann Sinn, wenn das Kind in dieser zusätzlichen Zeit seine Entwicklungsschritte weitergehen kann, sodass der Kindergartenstart im nächsten Jahr gelingt. Wichtig ist dabei, zusammen mit Fachleuten zu planen, wie das Kind in dieser Zeit spielerisch gefördert und gestärkt werden kann (z.B. Spielgruppe) – damit es mit Zuversicht und Freude in den Kindergarten starten kann.

Vorgehen Rückstellung Kindergarten

Den richtigen Zeitpunkt für den Kindergartenstart finden

Besonders bei jüngeren Kindern – also solchen, die zwischen dem 1. Mai und dem 31. Juli vier Jahre alt werden – ist es wichtig, genau hinzuschauen: Ist das Kind in seiner Entwicklung schon so weit, dass es von einem frühen Kindergarteneintritt wirklich profitieren kann?

Ein vorzeitiger Start bedeutet, dass das Kind oft zu den Jüngsten in seiner Gruppe gehören wird – nicht nur im Kindergarten, sondern auch später in der Schule. Es wird sich also immer wieder mit etwas älteren Kindern vergleichen müssen und mit ihnen gemeinsam wachsen.

Darum lohnt es sich, gut zu überlegen, ob das Kind für diesen Schritt bereit ist. Wenn es noch ein wenig Zeit braucht, ist das kein Nachteil – im Gegenteil: Ein späterer Start kann manchmal bedeuten, dass das Kind selbstsicherer, ausgeglichener und mit mehr Freude in den Kindergartenalltag startet.

An den Kindergärten in Stadel gelten am Vormittag von Montag bis Freitag Blockzeiten.

Im 1. Kindergartenjahr haben die Kinder keinen Nachmittagsunterricht.
Ab dem 2. Kindergartenjahr findet am Dienstag und Donnerstag von 13:30 bis 15:00 Uhr der obligatorische Nachmittagsunterricht statt. Auch am Nachmittag gibt es eine kurze Auffangzeit von 13:20 bis 13:30 Uhr.